"An deiner Stelle würde ich jetzt einfach gehen."

 

Lauren schnaubt, streckt sich auf ihrer Pritsche aus. Gehen? Nach draußen vielleicht, um sich ein wenig die Pfoten zu vertreten. Was soll denn dieser Mist? Sie schüttelt den Kopf, erhebt sich. Wer auch immer sich diesen Blödsinn schon wieder ausgedacht hatte, er würde nicht mehr lange leben, wenn er so weiter machte. Lauren schlüpft in ihre Sachen, während ihr Blick hinter die Fronten ihrer Fenster fällt. Schnee.

Sie schüttelt sich. Mieser Keks. Kalte Pfoten waren einfach nichts Schönes.

 

 "Dieses Hobby, für das du so viel Geld ausgibst? Es wird in Flammen aufgehen. Alles."

 

 

Isa kichert belustigt und stupst John neben sich an, der müde den Kopf hebt.

„Hm?“ Er ist noch nicht wirklich da, sie hat ihn wohl aus dem tiefsten Schlaf gerissen. Amüsiert hält die Saintemillion ihm den kleinen Zettel unter die Nase, den er skeptisch liest.

„Du hast auch einen.“, weist sie ihn leise auf das kleine Päckchen neben ihm hin und er stöhnt.

„Das waren bestimmt wieder sie.“ SIE. Alle beide wissen, wen John meint.

Ein wenig grummelig greift er zu dem Päckchen, öffnet es. Runzelt erneut die Stirn. Dann liest er vor.

 

 

"Du wirst dein Bett sehr, sehr lange nur mit Büchern und Schokolade teilen."

 

Jetzt grinst Isa und auch John prustet los. „Hast du Schokolade im Bett?“

„Manchmal.“, spricht die 17 Jährige, kuschelt sich zurück in ihre Decke. „Aber im Moment liegt der Vorrat unter der Diele im Flur.“

John fragt erst gar nicht. Das tut er besser nie. Stattdessen macht er es Isa gleich und legt sich wieder hin. Der Tag kann ja nur besser werden.

 

"Du wirst elendig verrecken. Du mieses Arschloch! Allein. Im Regen."

 

 

Angel schnaubt, zerknüllt den Zettel und wirft ihn mit dem Keks in den Müll. So ein Scheiß! Da will ihn wohl jemand veräppeln. Die Wood vielleicht. Aber so viel Humor traut er der nicht zu. Er zieht eine Zigarette hervor, zündet sie an. Was soll´s. Er wird eh nicht mehr viel machen heute. Kann er sich auch wieder schlafen legen.

 

 

"Deine Haare sind gezählt!"

 

 

Ben schmunzelt. Sicher. Waren sie, wenn seine Mutter so weiter machte wie bisher. Er gähnt. Streckt sich und blickt zu Riley, die schnarcht wie ein Walross. Sie sabbert ein wenig, aber den Anblick ist Ben schon gewohnt. Er blickt zu der Packung neben ihr, bemerkt, dass sie schon geöffnet wurde und beugt sich vor. Wohl war sie kurz auf der Toilette gewesen und hatte ihre Neugier nicht zügeln können. In weißen Lettern auf schwarzem Papier stand groß und fett:

 

 

"Du hättest den Keks nicht kaputt machen sollen."

 

 

Ben unterdrückt ein Lachen. Irgendwie hat der Keks ja Recht. Riley hätte ja warten können, bis er wach war. Dann hätten sie die Kekse zusammen aufmachen können.

 

 

Schön wäre es. wenn´s schön wäre. Nicht?

 

 

Lilia nickt. Das ist wohl wahr. Schön wäre es zum Beispiel, wenn sie jetzt ganz weit weg von diesen Idioten wäre und sie sie nicht einmal mehr nächstes Jahr sehen müsste. Doch bleibt ihr leider nichts anderes übrig. So ein Scheiß.

 

 

Du bist hässlich und das weißt du auch.

 

 

Missmutig knüllt PJ den kleinen Zettel zusammen und lässt sich wieder auf sein Bett fallen. Der Satz kratzt doch etwas an seinem Ego, doch da kann man wohl nichts machen. Kekse mit Sprüchen sagen eh nie die Wahrheit. Wie Horoskope. Er schluckt, blickt zu dem blöden Zettel. Oder etwa doch?

 

 

 

Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am Schuh.

 

 

Erin runzelt die Stirn. Was ist denn das bitte für ein Satz? Ist das überhaupt abbaubares Papier? Sie dreht den Zettel in der Hand. Sicherlich nicht. Sie klemmt den kleinen Zettel unter ihre Bücher. Dafür muss sie sicher zu einer dieser Spezialtonnen am Ende des Schulgeländes laufen. Nun ja, was tut man nicht alles für die Umwelt. Sie seufzt. Hoffentlich würde sie in kein Häufchen treten ….

 

Du bist irgendwie komisch. Und damit ist nicht lustig gemeint.

 

 

Evelyn bricht in Gelächter aus. Doch. Irgendwie war das komisch. Sehr sogar. Genau ihr Humor und somit der perfekte Start in den Tag. Mit frischem Elan springt sie aus dem Bett. Kann ja nur ein guter Tag werden.

 

Vor deinem Pech flieht sogar Chuck Norris.

 

 

Liam kugelt sich japsend hin und her. Chuck Norris. Was für ein dämlicher Name. Wer ist dieser Chuck Norris überhaupt, von dem die da sprachen? Liam hatte keine Ahnung. Aber ein besonderer Typ konnte der ja nicht sein, wenn der vor so ein wenig Pech abhaute. Liam war ein Glückskind! Und das durch und durch. Er erhebt sich, blinzelt. Wo war eigentlich sein Handy?

 

 

Platz für Notizen.

 

 

Elijah schiebt sich die Brille zurecht. So wirklich Platz ist da aber nicht. Er sieht auf die Uhr. Oh Mist. Er muss langsam aufstehen, da wartet noch Arbeit auf ihn. Achtlos schmeißt er den Zettel fort, nichts ahnend, dass damit sein Schicksal besiegelt ist. Der Pechkeks sieht schließlich alles.

 

 

Schmeckt der Keks? Sag mal, hast du schon wieder zugenommen?

 

 

Janessa rümpft die Nase. Gerade steht sie vor ihrem Kleiderschrank und weiß nicht, was sie anziehen soll. Ein wenig angefressen sieht sie in den Spiegel, doch schüttelt sie im nächsten Moment nur den Kopf. Sie sollte diesen Keks wirklich nicht ernst nehmen. Es war so ein Blödsinn. Sie greift zu einem Shirt, sieht noch einmal in den Spiegel. War die Falte am Bauch vorher schon da gewesen?

 

Wenn du das nächste Mal über die Wiese gehst, wird ein kleiner Marder hochspringen und in deinen Schritt beißen.

 

 

Ace feiert über diese Worte. Der arme Marder. Da wird er aber Ärger mit Erin kriegen, wenn der Marder all seine Zähne verliert. Und das will er partout nicht. Vielleicht sollte der Marder lieber diese Wiese meiden. Fröhlich beißt der Junge in den Keks und linst zu seiner Bettgeschichte der letzten Nacht. Ach, blond war sie gewesen. Hatte er sich wohl doch geirrt …

 

 

Der Rest deines Lebens wird dir eine Leere sein.

 

 

Gran schnaubt. Was für ein Mist lesen ihm da die beiden Mädchen vor, die vor der Kristallkugel sitzen? So ein Schwachsinn.

„Leben ist so relativ.“, grummelt er und scheucht eine aufdringliche Seele fort. „Vor allem in meiner Lage.“

Lilly zuckt mit den Schultern: „Nimm es nicht so schwer. Wenigstens musst du nicht mehr zu Mathe.“

Er seufzt, dann grinst er. „Auch wieder wahr.“

„Das ...“ Ivy lehnt sich zurück. „ … ist doch mal schwarzer Humor vom Feinsten.“

 

 

Merk dir das: Vergiss es!

 

 

Rory blinzelt. Was sollte sie vergessen? Sie ist noch sehr im Halbschlaf versunken und checkt noch nicht viel von ihrer Umwelt. Sie lässt sich wieder in ihre weichen Daunen sinken. Kann sie ja nachher noch einmal darüber nachdenken. Über was auch immer …

 

Eine Katze landet immer auf ihren Pfoten, du Hund!

 

 

Ishan schüttelt den Kopf, kann sich jedoch ein Grinsen nicht verkneifen. Zum Glück, denkt er sich, hat er die Krallen eines Tigers. Damit kommt er gegen jeden Hund an. Obwohl er nichts gegen Hunde hat. Er seufzt und futtert den Keks. Was wohl heute noch so geschehen wird?

 

 

Denk dran, morgen wird alles viel, viel schlimmer sein!

 

 

Alexander weiß, dass der Zettel recht hat und sieht sich zweifelnd um. Vielleicht sollte er heute noch ein paar Anrufe tätigen und sein Testament schreiben? Oder vielleicht … Er zuckt mit den Schultern. Schwachsinn. Er wird doch wohl nicht auf so einen kleinen Zettel herein fallen … Zweifel pflanzt sich immer tiefer in sein Herz. Und was war, wenn er doch recht hatte?

 

 

 

Jeder macht Witze auf deine Kosten. Das kennst du doch noch aus der Schule.

 

 

Sky brummt. Jetzt will der Keks sie schon auf´s Korn nehmen. Na super. Sie dreht sich um, schließt die Augen. Das lässt sie sich nicht bieten. Schließlich hat sie beinahe Ferien und heute ist frei. Also: Der Keks kann sie mal. Ganz doll lieb haben. Sie rollt sich ein und hofft, dass sie noch etwas weiter schlafen kann. Doch wer weiß was noch so auf sie lauert …

 

 

 

Meine Güte, was hast du denn ausgefressen?!

 

 

Cadie grinst. Noch gar nichts. NOCH nicht. Ihr Blick fällt auf Sky. Sicher, sie haben sich lieb. Ein bisschen. Aber so ein kleiner Streich ist ja unter Freundinnen und Zimmer genossen erlaubt. Sie sieht sich um. Wird sich sicher etwas finden. Und der Keks hat es ja förmlich angedroht. Er ist schuld! Cadie gilt also als unzrechnungsfähig …

 

 

 

Shit happens.

 

 

Tate grinst. Das war doch mal ein guter Spruch zum Morgen. Tief nimmt er noch einen Zug von seiner Zigarette, dann setzt er sich einen Kaffee an. Er klickt auf den Schalter der Maschine, doch nichts passiert. Der Stecker ist drin, der Strom bezahlt. Er versucht es noch einmal. Hm. Da ist wohl das Gerät kaputt. Er zuckt mit den Schultern und schüttet das Pulver so in die Tasse, kippt Wasser drüber. Schmeckt zwar scheußlich, aber der Keks hatte wohl Recht: Shit happens.

 

 

Heulen bringt auch nichts – dich will niemand trösten!

 

 

Heath schluckt. Ganz schön gemeiner Keks. Er atmet tief durch, versucht, es nicht zu persönlich zu nehmen und ringt sich ein Lächeln ab. Kann ja keiner was dafür, dass der Keks gerade ihn erwischt hat. Es war sicher keine Absicht. Das Lächeln schwindet und er versucht, an etwas anderes zu denken, doch kann er nicht. Vielleicht war es doch Absicht?

 

 

Das Geheimnis des Glücks wird für dich immer ein Buch mit sieben Siegeln bleiben.

 

 

Charity zuckt mit den Schultern. Innerlich weiß sie, dass sie nicht viel auf solche kleinen Zitate geben muss, schließlich ist es ja nur Spaß. Und sie hat heute so viel Schönes vor. Bestimmt hat sie es noch gut mit dem Zettel erwischt, andere sind sicher viel gemeiner. Sie lächelt. Sicher. Sie hat es gut.

 

 

Sie kommen, um dich zu holen.

 

 

Ryan schluckt. Sieht panisch zum Fenster. Wer? WER würde kommen und ihn holen?! Aliens? Timelords? Der Dunkle Lord?! SEINE MUTTER?!?! Um Gottes Willen! Er springt auf, reißt den Schrank auf und versteckt sich unter einem Haufen von Socken, was sehr schwer ist, doch glaubt er, sicher zu sein. Vielleicht würde auch ein Helm aus Alufolie helfen. Vielleicht ….

 

 

Es gibt die Hölle wirklich. Und du hältst die Eintrittskarte in der Hand.

 

 

Blair kichert und streckt sich genüsslich. Da hat der Keks aber verdammt noch einmal recht! Sie zieht an ihrer Zigarette und pustet den Rauch kringelnd in die Luft. Die Hölle war für sie vorher bestimmt. Und das war verdammt gut so.

 

 

Wenn der heutige Tag ein Fisch wäre, würde ich ihn wieder rein werfen.

 

 

Katherine bemitleidet den armen Fisch und hofft, dass es ihm gut geht. So wirklich hat sie die Metapher nicht verstanden, denn bei dem Wort „Fisch“, setzt ihre Tierliebe ein. Sehr nobel, doch der Pechkeks bleibt erbarmungslos. Er ist das Gesetz des Morgen. Zumindest an diesem Tag.

 

 

 

Ohne Facebook würde niemand an deinen Geburtstag denken.

 

 

Marie schnaubt. Ohne ihre Hilfe hätte Marc Zuckerberg diese Seite nicht einmal, also sollte dieser verdammte Keks einfach still sein. Wagte es einfach, sie zu beleidigen und ihre wertvolle Zeit zu stellen. Blitzschnell rasen ihre Finger über die Tasten. Na ja, was sollte es. Facebook war eh nicht ihr Milieu. Dafür waren die Daten der NSA viel zu interessant ….

 

Pack mich bitte wieder ein, ich halte deinen Anblick nicht aus!

 

 

Caido schüttelt den Kopf. Komische Ideen haben diese Menschen. Er streicht sich das Haar aus der Stirn, richtete sich auf und stößt fast mit der Deckenlampe zusammen. Unhöflich war dies obendrein. Er versteht nicht ganz, was das soll, doch sollte er es wohl mit Humor nehmen. Und den Autoren mal ein dringendes Wörtchen reden …

 

Und weil wir euch ja auch nicht das Pech vorenthalten wollen, hier noch eine Runde Kekse für die Leser ;)

 

 

1. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Leider ist sie gerade gestorben.
2. Du bist zwar nicht schön. Dafür aber schön pummelig.
3. Du kannst nichts, du bist nichts, du machst nichts – Und dafür willst du auch noch Geld?!
4. Heute ist nicht dein Tag. Morgen leider auch nicht.