One Shot - Das Aldcrest'sche Schloss: Historie und Kunstanalyse


Autorin: Ivy


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Das in den Jahren 1674 bis 1681 erbaute schlossartige Anwesen am Rande von Aldcrest diente von 1682 bis 1703 als Wohnsitz für den Lordes Richard Lexforth VI. Nach Wünschen des Adelsmannes, dem die Ländereien um Aldcrest vererbt wurden waren, wurden stilistische Elemente des Rokoko und der Gotik in die Architektur des Anwesens einbezogen, während das Grundgerüst des Gebäudes von der Romanik geleitet wurden war. Der damalige französische Bauherr, Jules Delacour selbst war den Anweisungen von Lexforth VI um die Art des Gebäudes gefolgt, der sich nicht auf einen Baustil festzulegen vermochte und stattdessen auf die Fähigkeiten Herrn Delacours neues zu erschaffen, verließ. Das vollendete Gebäude wurde seinerzeit von dem Lords selbst als „wahres Kunstwerk der Zeiten“ beschrieben und noch heute gibt es, zu Ehren des Erbauers, das sogenannte Delacoursche Kaminzimmer.

 

Das Lexforthsche Anwesen ist mit seinen 362 Zimmern das wohl größte Gebäude in der Grafschaft Lexforth und übertrifft sogar das Landhaus des Lords of Aldcrest, welches zehn Jahre zuvor einem Brand zum Opfer gefallen war. Das Hauptgebäude selbst schließt einige Stallungen, Wohngebäude und den Trakt der Bediensteten ein, während ein weitläufiges Gelände dem Herrn des Hauses als Jagd- und Reitgelände diente. Erst später wurde eine Mauer um das Grundstück gezogen. Offiziell um Räuber fern zu halten, doch munkelt man, dass die Halluzinationen, die der Lord durch altersschwache Augen wahrnahm, der wahre Grund waren. Nach dem Tode von Richard Lexforth VI übernahm sein ältester Sohn Gilbert Lexforth VII den Wohnsitz seines Vaters, nutzte jenes jedoch nur als Sommerresidenz und erteilte den Befehl an einen seiner Berater, sich um die Grafschaft während seiner Abwesenheit zu kümmern. Später wurde das Lexforthsche Anwesen zum Treffpunkt von Saufgelagen, politischen Zusammentreffen und den geheimen Liebschaften von Gilbert. Nach Ableben im Jahre 1738 wurde ein Rat für die Grafschaft einberufen und die Macht auf sieben Männer verteilt. Lange ging dies jedoch nicht gut, denn scheinbar waren die Räume des einstigen Lexforthschen Anwesens nicht genug und wurde um ein weiteres Nebengebäude im Jahre 1745 erweitert. Der Bau des Zweitgebäudes, welches in Verbindung mit dem Hauptgebäude durch einen Gang steht, wurde drei Jahre später abgeschlossen und vergrößerte das Anwesen um 37 Räume. Zudem wurde die südliche Mauer eingerissen und um 20 Yard erweitert. Auch der Dienstbotentrakt wuchs. Im selben Zuge wurde die östliche Außenfassade um den Eingangsbereich um zwei steinerne Säulen erweitert, die die Macht der Ratsmitglieder untermauern sollte.

 

Im Jahre 1789 unter Führung des Ratsmitgliedes de Melle wurden die Bleiglasfenster gegen Buntverglasungen im Pfauenfenster über dem Eingang ausgetauscht, um den Eindruck des sonst so grauen Gebäudes ein wenig zu lindern. Leider musste im Laufe der Zeit immer wieder die Restauration des Fensters erfolgen, war doch Vandalismus in den kommenden Jahren keine Seltenheit.

 

Bis 1859 wurde keinerlei weitere Änderung des Gebäudes vorgenommen, weshalb der westliche Trakt, in denen die Dienstboten untergebracht, alsbald von Verwahrlosung und morschen Balken gekennzeichnet wurde. Doch erst 30 Jahre später wurde sich, nach einem tödlichen Vorfall in dem ein herunterkommender Balken eine Dienstmagd erschlug, dem Problem angenommen.

 

Nach Auflösung des Rates im Jahre 1934 und dem Einführen eines Bürgermeisteramtes stand das Lexforthsche Anwesen bis in die Sechsziger Jahre leer. Erst 1978 wurde es von einem Privatunternehmer gekauft, restauriert und mit sanitären Anlagen ausgestattet.

 

Seit 1984 ist das Lexforthsche Anwesen ein öffentliches Internat für Schüler aus der ganzen Welt. Hat das Anwesen am Anfang noch 362 Zimmer gezählt, so sind es heute weit über 407 Räumlichkeiten, die als Schlaf- und Wohnräume der Schüler sowie Unterrichtsräume dienen. 80 Hektar Land gehören nunmehr zu dem Internat, auf dem die Sporthalle, die Gewächshäuser und das Schwimmbecken sowie der Ziergarten untergebracht sind.

 

Fakten zum Lexforthschen Anwesen

 

- Entstehung: 1674 -1681

- Architekt: Jules Delacour

- Baustil:

Grundgerüst – Romanik

Elemente der Außenfassade – Rokoko

Anrichtung Fenster und Türen – Gotik

- Baumaterial:

Außenfassade – Sandstein, Granit, Backstein

Elemente der Außenfassade – Sandstein

Inneneinrichtung – Marmor, Sandstein, Granit

- Aufteilung:

Ostflügel (Jungentrakt, Küche, Waschräume, Mensa, Zugang Ziergarten)

Westflügel (Mädchentrakt, Chemieräume,Waschräume, Aula)

Südtrakt (Sekretariat, Direktion, Lehrerzimmer, Unterrichtsräume)

Nördlicher Eingangsbereich (Zugang ins Treppenhaus, Zugang zu den Trakten)

Gewächshäuser am östlichen Flügel

Gartenanlage durch nördlichen Eingangsbereich erreichbar

 

-Bisherige Eigentümer

1682 bis 1703: Richard Lexforth VI

1703 bis 1738: Gilbert Lexforth VII

1738 bis 1934: die Ratsmitglieder von Aldcrest

1935 bis 1978: Ohne Eigentümer

1978 bis heute: Silvergate Investment Co. & KG

 

Analytik des Gebäudes

 

Zimmeranzahl: 407 Räume

Fläche des Internates: 8.375,00 qm

Fläche des Grundstückes: geschätzt 42 a

Größter Raum: Großer Saal (dient als Aula) – 106 qm, vermutlich ist das Kellergewölbe jedoch größer

Kleinster Raum: Besenkammer (nähe nördlicher Eingang), 2,5 qm

Etagen: 4

Kellergeschoss: ja (Gewölbeähnlich)

Dachgeschoss: ja (verschlossen, nicht öffentlich zugänglich, Aufgang zu jenem: unbekannt)

Geheimgänge: 17 (bekannt), geschätzte 57 weitere versteckte Orte und Korridore

Falltüren: 2

Geistertreppen: 7

Geistertüren: 18

 

Statistik der Schüler, die sich verliefen: 28 im Jahr

Anzahl der verschwundenen Schüler: bisher 0

Anzahl der Schüler, die mittels Panikattacken nicht in ihr Zimmer fanden: 3

Anzahl der Schüler, die versehentlich im Büro der Direktorin landeten: 53

Davon bestraft: 53

Kommentare: 3
  • #3

    Lilly (Samstag, 05 Dezember 2015 18:49)

    Anzahl der Schüler, die versehentlich im Büro der Direktorin landeten: 53
    Davon bestraft: 53

    Einfach viel zu geil XD Und ich musste auch so lachen, als Aadan darin auftauchte :) Erschlagende Fakten, die es in sich haben :D Vor allem bin ich beim Lesen echt ein paar Mal ausgetickt: wir haben Falltüren? Geiiiiil Oo Und Geistertreppen!!!


    Und Leslie, die wunderbare Küchenfee :) Cookoes and Cocoa? Yessss, please :D So richtig schön, dieses verschmitzte, der Cookie zwischen den beiden Fingern und diese unglaublichen Haare *__* Und mal eine positive Person, die sie in diesem Schloss angestellt haben, das sieht man ihr auch richtig an :D Wunderschön geworden, der Wahnsinn, wie das richtig lebendig wird :D

  • #2

    Lara (Samstag, 05 Dezember 2015 12:41)

    Ich kann Franzi nur zustimmen: Dieses Fenster verdient Applaus!
    Ich hab mich über das tolle Bild von Leslie gefreut, da ich sie sowieso immer gemocht habe. Sie war mir die liebste Nebenfigur, weil sie im Gegensatz zu den anderen, naja, NORMAL ist.
    Und auch die Geschichte ist wundervoll, großes Lob an dich, Ivy! :)

  • #1

    Franzi (Samstag, 05 Dezember 2015 09:56)

    Ivy! Wie toll ist diese Geschichte bitte? *-*
    Ich finde sie einfach unheimlich gelungen. Du schaffst es mit viel Charm, die Geschichte des Schlosses interessant und irgendwie auch etwas romantisch zu beschreiben. Man merkt, wie viel Mühe und Gedanken du dir gemacht hast und das ist wirklich wundervoll. :-)
    Das Bild von Leslie finde ich ja auch so klasse. So lernt man eine Nebenfigur auch einmal kennen. Besonders die kleinen, liebevollen Details, wie der Aufdruck der Schürze sind toll.
    Ein sehr schönes Fenster.